Wir sind in der Diktatur der Konzerne angelangt

Ein Interview von Rainer Wisiak mit Bert Ehgartner

Foto: Reinhard Kraus

Seit über 20 Jahren ist der Wissenschaftsjournalist Bert Ehgartner mit seinen Büchern und Dokumentarfilmen ein kritischer Begleiter des Medizin- und Wissenschaftsbetriebs. Nach jahrelangen Recherchen zum Thema „Aluminium“ – sein Dokumentarfilm „Die Akte Aluminium“ wurde mit dem „Hoimar-von-Ditfurth-Preis“ für die „beste journalistische Leistung“ ausgezeichnet – wendet er sich mit seinem neuen Buch „Gute Impfung – Schlechte Impfung“ der Impfthematik zu und fordert eine offene und ehrliche Diskussion bezüglich dieser „heiligen Kuh“ des Medizinbetriebs.

Rainer Wisiak unternahm mit ihm eine spannende Reise durch das Netzwerk von Pharmaindustrie, Lobbyismus und Behörden.

Herr Ehgartner, auf Ihrer Homepage finden sich die Zeilen: „Nur dort, wo der Austausch kritischer Argumente gepflegt wird, ist Innovation möglich. Und dies will ich mit meiner Art von journalistischem Zugang fördern.“ Was würden Sie diesen Zeilen in Bezug auf Ihre Arbeit noch gerne hinzufügen?

Mir geht es in meiner Arbeit vor allem darum, eine Kontinuität zu beschreiben, nicht in einer Art „Jubeljournalismus“ Zufalls- oder Augenblicks-Meldungen zu bringen, sondern in Bezug auf die Themen – meist eben wissenschaftliche Entdeckungen – über Jahre hinweg zu recherchieren, diese in ein Kontinuum zu setzen und zu schauen: Wohin führt dieser Weg? Ist das wirklich etwas Neues? Wer sind die beteiligten Wissenschaftler, wer finanzierte die Studie und wie aussagekräftig ist sie? Um dann vielleicht aufgrund vieler Indizien, Inputs und Forschungsbeiträge – wie das bei manchen meiner Bücher oder Filmen geschehen ist – eigene Thesen entwickeln zu können. Und zwar nicht, weil ich etwas erfinde, sondern weil ich mir die Freiheit nehme, die Erkenntnisse verschiedener Fachbereiche zu einer Gesamtschau zu verbinden. Das ist ja das große Problem der aktuellen Wissenschaft, dass es immer mehr Experten gibt, die alles über Details wissen – aber keiner hat mehr die Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen.

So wie es Ihnen zum Beispiel gelungen ist, durch den Hinweis auf den Zusammenhang von Aluminium-Verbindungen in Deos und Brustkrebs ein Umdenken einzuleiten?

Genau. Nachdem mein Film „Die Akte Aluminium“ bei ARTE gelaufen ist und dann millionenfach auf Youtube oder Facebook geteilt wurde, hat das innerhalb von wenigen Jahren das Deo-Segment über den Haufen geworfen. Als wir gedreht haben, hat es vielleicht ein paar Alternativ-Deos gegeben, die kein Aluminium hatten, aber mittlerweile findet man kaum noch ein Deo, in welchem Aluminium drinnen ist.

Erst haben uns die Kosmetik-Konzerne auf ihren Webseiten attackiert und uns Klagen angedroht – dann haben sie klein beigegeben. Hier hat man also gesehen – nachdem sich die Informationen über die Gefährlichkeit von Aluminiumverbindungen in Deos viral verbreitet haben – was für eine Riesenmacht letztlich die Konsumenten durch ihr Kaufverhalten haben.

Stichwort „Klagen“ – man macht sich ja nicht nur Freunde, wenn man Geschäftsmodelle von Konzernen hinterfragt oder das Image von Staaten ankratzt. Namen wie Edward Snowden oder Ján Kuciak sprechen da Bände. Wurden Sie je mit Klagen konfrontiert oder bedroht?

Als ich in den Gesundheitsjournalismus eingestiegen bin, schrieb ich einen kritischen Artikel über die FSME-Impfung – auch Zecken-Impfung genannt. Darauf hin hat mich der Hersteller-Konzern wegen Geschäftsschädigung auf ca. hunderttausend Euro geklagt. Wir waren alle überrascht – weil im Journalismus, wenn etwas nicht stimmt, normalerweise der Verlag geklagt wird und nicht die Person. Zwei Jahre lang hing das Damoklesschwert des finanziellen Ruins über mir – dann zog die Firma plötzlich die Klage zurück. So etwas ist sehr belastend und geschah wohl in der Absicht, mich einzuschüchtern.

Es hat mich – im Gegenteil – aber eher wütend gemacht und trug wohl auch dazu bei, dass ich mich in der Folge besonders intensiv mit dem Impfwesen befasst habe.

Mittlerweile werden kritische Journalisten von Seiten der Pharma-Industrie kaum noch geklagt. Anlass war der Super-Bestseller „Bittere Pillen“, der mit jeder Klage, die gegen das kritische Buch eingereicht wurde, noch mehr Aufmerksamkeit bekam. Die Konzerne haben gelernt, dass man Kritikern hilft, wenn man offen klagt. Sie verhalten sich nun lieber still und hoffen, dass Skandale bald wieder vergessen werden.

Inzwischen ist es eher so, dass über verschiedenste Plattformen – deren wahre Auftraggeber dann schwer auszuforschen sind – im Internet versucht wird, Rufschädigung gegen kritische Mediziner und Journalisten zu betreiben. Es wird also nicht geklagt, sondern versucht, das Ansehen der Kritiker mit Bezeichnungen wie „Verschwörungstheoretiker“ oder „Impfgegner“ zu schädigen. Das ist auch mir passiert und ja – in diesem Sinne gibt es viele Feinde.

Seit dem „Ibiza-Video“ ist das Wort „Investigativjournalismus“ wieder in aller Munde. Man kann bei dieser Form des Journalismus aber weit zurückgehen, bis zu Günter Wallraff oder sogar bis hin zu Nelly Bly, die sich schon 1887 in eine Psychiatrie für Frauen eingeschleust hat, um danach zu dokumentieren, wie es dort zugeht. Arbeiten Sie auch manchmal „investigativ“?

Wir haben teilweise schon wilde Sachen gemacht. Als ich zum Beispiel für eine Serie über „Massentierhaltung“ recherchiert habe, sind wir – ein Fotograf, ein Tierarzt und ich – nachts in die Ställe von jenen Bauern eingestiegen, von denen wir wussten, dass es dort untragbare Zustände gab. Ich bin der Meinung, dass sich unsere Landwirtschaft transformieren muss und war auch nie ein Anhänger des deutschen Doyen des Journalismus, Hanns Joachim Friedrichs, der gesagt hat: „Journalisten müssen immer unabhängig sein und sich mit nichts gemein machen, nicht einmal mit einer guten Sache.“

Steigen Sie nachts immer noch in die Labore von Pharma-Konzernen ein? (beide lachen 🙂 Oder wie kommen Sie zu für Sie relevanten Informationen?

Also ich bin bald 57 Jahre alt, bin seit 30 Jahren in diesem Job und habe mir ein relativ großes Netzwerk von Informanten aufgebaut, wo ich teils geheime Informationen bekomme. Es gibt auch Netzwerke von kritischen Ärzten und Journalisten, die sich gegenseitig helfen.

Was dann aber letztlich zu für mich wichtigen Inputs führt, ist meist ein persönlicher Kontakt zu Patienten, wo man erfährt, wie Behandlungen durchgeführt wurden oder wie ein bestimmter Mechanismus abläuft.

Zum Beispiel?

Ich habe in Dänemark Frauen getroffen, die bei einer Studie für eine neuartige Impfung teilgenommen haben. Sie sind als junge Studentinnen rekrutiert worden und hatten das Pech – so wie mehr als 2 Prozent der Studienteilnehmerinnen – ernsthaft krank zu werden. Die Frauen haben eine Selbsthilfegruppe gegründet und die Herausgabe ihrer Akten eingeklagt. Sie haben dann gesehen, was die Ärzte damals in ihre Studien-Protokolle geschrieben haben. Da war von den aufgetretenen Beschwerden und Symptomen keine Rede mehr. Aus den Protokollen war nicht ersichtlich, wie schlecht es den Frauen tatsächlich gegangen ist. Hier wurde also massiv die Realität verschoben – oder wenn man es brutaler ausdrücken will: es wurde schlichtweg gefälscht!

In Ihrem Buch schreiben und kritisieren Sie, ich zitiere, „dass die internationalen und nationalen Arzneimittelbehörden zu ungeniert mit den Herstellerkonzernen im Bett liegen.“ Sie nennen auch Namen von ehemals für die deutsche Ständige Impfkommission (STIKO) arbeitende Impfexperten, deren Aufgabe es ist – oder gewesen wäre – das Gesundheitsministerium in Impffragen objektiv zu beraten. Viele dieser Impfexperten findet man später in Spitzenpositionen von Pharma-Konzernen wieder …

Ja, wie beispielsweise der ehemalige Vorsitzende der STIKO, Heinz-Josef Schmitt, der schon zuvor als Pharma-Lobbyist bekannt war. Unter seiner Ägide wurden nahezu jährlich neue Impfungen in die Impfkalender aufgenommen – neben Pneumokokken noch Meningokokken und Windpocken. Den Abschluss bildete die Impfung gegen HPV mit dem Impfstoff „Gardasil“ mit dem spektakulären Preis von 450 Euro für die Grundimmunisierung. Schmitt ist heute einer der Direktoren der Impfsparte des US-Konzerns Pfizer mit Sitz in Paris.

Wie ist diesbezüglich die Situation in Österreich?

Auch in Österreich gibt es eine Impfkommission, die das Gesundheitsministerium berät. Der Unterschied zu Deutschland besteht darin, dass in Deutschland durch den Druck in den Medien in der STIKO wirklich Reformen passiert sind. Die Arbeit hat ein höheres wissenschaftliches Niveau. Es gibt mehr Transparenz. Interessenskonflikte werden ebenso veröffentlicht wie die Protokolle der einst geheimen Sitzungen. Es gibt in Deutschland auch eine im Internet öffentlich zugängliche Nebenwirkungs-Datenbank.

Das alles ist in Österreich nicht der Fall. Hier besteht eine ganz enge Verflechtung mit den Impfstoff-Herstellern und Österreich hält mittlerweile auch den Europarekord bei empfohlenen Impfungen. Es wird mehr oder weniger alles empfohlen, was es gibt, und das so früh wie möglich. Die Grippe-Impfung soll Babys beispielsweise von den Impfärzten bereits ab einem Alter von 6 Monaten verabreicht werden. Dabei handelt es sich um eine Impfung, die bei Babys und älteren Menschen wahrscheinlich überhaupt nicht wirkt. Und auch bei gesunden Erwachsenen ist es höchst ungewiss, ob man sich mit der Influenza-Impfung auch nur einen einzigen Tag Krankenstand erspart.

Sie haben in Ihrem Buch den österreichischen Impfplan von 1980 dem aktuellen gegenübergestellt. 1980 wurde gegen 6 Krankheiten präventiv geimpft, heute werden Impfungen gegen 17 Krankheiten empfohlen. Das entspricht einer Verdreifachung …

Ja, ich denke, im Bereich des Impfwesens ist eine regelrechte Inflation ausgebrochen – denn nimmt man die diversen Auffrischungs-Impfungen dazu, kommen die Kinder und Jugendlichen in Österreich, so man sich an die Empfehlungen hält, bis zum 18. Geburtstag auf 50 Impfungen.

Andere Länder reagieren auf konstruktive Kritik. Die Schweiz hat die Rotavirus-Impfung wieder gestrichen, Frankreich nach den vielen bei Babys aufgetretenen Darmeinstülpungen auch, in England gibt es keine Tetanus-Auffrischungsimpfung mehr, gegen Hepatitis B wird in Finnland oder Schweden nur noch für Risikogruppen geimpft. Diese Liste ließe sich erweitern – warum fährt Österreich sein Programm so strikt weiter?

In Österreich war es immer schon schwierig, etwas, was man eingeführt hat, wieder zurückzunehmen (lacht 🙂

Der Grund liegt aber vor allem darin, dass es keine öffentliche Debatten-Kultur gibt, weil alles hinter verschlossenen Türen ausgemauschelt wird und es keine kritische Konsumentenschutz-Organisation gibt. Es gibt im Lande niemanden, der sich für so etwas zuständig fühlt, weder die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) noch die Arbeiterkammer. Ich habe dann versucht, über die Konsumentenschutz-Zeitungen „Stiftung Warentest“, „Ökotest“ oder „Der Konsument“ kritische Artikel und Produktetests zu lancieren. Fehlanzeige – es gibt nur Abwehr.

Konkrete Frage zur Halbzeit des Interviews 🙂 Würden Sie sich als einen Impfgegner bezeichnen?

Ich bin kein Gegner des Impfens – ich möchte, dass Impfungen sicherer werden und dass es mehr Innovationsdruck gibt.

Dass beispielsweise Impfungen angeboten werden, die – wie Sie in Ihrem Buch beschreiben – dem natürlichen Infektionsweg folgen?

Ja, Impfungen, die ich schlucken oder auf die Haut auftragen kann, damit man zum Impfarzt genau so entspannt geht wie zum Friseur … denn man weiß, dass zehn Prozent der Menschen eine starke Nadel-Phobie haben – und bei den Kindern sind es wahrscheinlich hundert Prozent! (lacht) Man muss ja nur einmal schauen, wie es bei den Kinderärzten zugeht, wenn Impftag ist.

Das wäre möglich, wenn in diesem Bereich Innovationen vorangetrieben würden?

Das wäre absolut möglich – und einen Masern-Inhalations-Impfstoff gibt es ja zum Beispiel schon. Der funktioniert auch super, das Problem ist nur: Diesen kann man nicht 12 Monate alten Babys verabreichen, zu jenem Zeitpunkt also, wo die Impfkommission gerne impfen würde, weil die Babys das in diesem Alter gar nicht mögen, wenn ihnen eine Atemmaske über Mund und Nase gelegt wird. Sie halten dann die Luft an und stoßen die Maske weg – worauf hin die Impfung dann natürlich eine schlechtere Wirkung hat. Mit zwei oder drei Jahre alten Kindern kann ich hingegen schon reden und sie fragen, ob sie lieber die Maske oder die Nadel haben wollen. Die Behörden wollen aber nicht, dass später geimpft wird.

Dabei wäre das aber speziell bei den aluminiumhaltigen Impfungen im ersten Lebensjahr eine Frage, die im Interesse der Kindergesundheit dringend aufzuklären wäre. In Kanada gab es zum Beispiel eine groß angelegte Studie mit zehntausenden Kindern hinsichtlich Asthma-Erkrankungen. Man verglich eine Kontrollgruppe von nach dem Impfplan korrekt geimpften Kindern mit einer Kontrollgruppe von Kindern, bei denen die Impfungen, sei es aufgrund von Infekten der Kinder oder aufgrund der Vergesslichkeit der Eltern, zeitlich nach hinten verlegt wurden. Und da hat sich herausgestellt, dass schon die Verschiebung der Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfung um einen Monat nach hinten das Asthma-Risiko der Kinder, wenn sie sieben Jahre alt waren, um 30 Prozent reduziert hat. Bei einer Verschiebung von zwei Monaten nach hinten war das Asthma-Risiko sogar um 50 Prozent verringert. Es gibt hier also Effekte, die so erstaunlich sind, dass man sie schlichtweg untersuchen MÜSSTE!

Ein Zitat des deutschen Philosophen und Wissenschaftler Carl Friedrich von Weizsäcker lautet: „Die Wissenschaft hat schon recht mit dem, was sie sagt, sie hat aber Unrecht mit dem, was sie verschweigt!“

Das ist ein sehr heikler Punkt. Doch die meisten Wissenschaftler können gar nichts anderes als schweigen, weil sie Knebelverträge unterschreiben müssen, damit sie überhaupt Aufträge aus der Wirtschaft bekommen. Und selbst wenn die Konzerne für sie unangenehme Forschungsergebnisse, die von großem Interesse für die Öffentlichkeit wären, in der Schublade verschwinden lassen, haben die Wissenschaftler normalerweise keine Chance, sich öffentlich zu äußern. Wir sind in einer Diktatur der Konzerne angelangt und deshalb wünsche ich mir nichts mehr als eine öffentliche Debatte über all diese Themen.

Wir müssen im Sinne der Kindergesundheit die Kontrolle über eine unabhängige Wissenschaft zurückgewinnen. Stattdessen haben es Länder wie die USA geschafft, dass mitten im Frieden und Wohlstand 50 Prozent der Kinder chronisch krank sind und regelmäßig Medikamente brauchen. So etwas passiert, wenn die Politik den Konzernen Narrenfreiheit gewährt. Denn nach deren interner Logik wäre es am besten, wenn alle Menschen laufend therapiert werden: vom Kaiserschnitt bis zur finalen Chemotherapie.

Wie wäre denn ein Gegensteuern möglich?

Mit gutem Grund gibt es einen Rechnungshof, wo öffentliche Ausgaben penibel kontrolliert werden. Und eigentlich müsste es beim Impfwesen dasselbe sein – dass eine Pharmafirma kommt und sagt: Wir haben eine neue Impfung entwickelt.

Und dann gibt es eine vollständig unabhängige Organisation hervorragender Wissenschaftler, die dafür zuständig ist, diesbezüglich Studien durchzuführen – vom Anfang bis zum Ende. Und mit einem positiven Prüfattest kann die Pharmafirma dann zur Arzneimittel-Behörde gehen und sagen: Bitte, das ist mein Prüfattest – ich hätte diese Impfung gerne zugelassen.

Aber in Österreich ist das noch so, wie wenn ein Autohersteller die Abgaswerte selbst festlegt …

und diese womöglich auch noch kontrolliert?

(lacht) Ja – dabei stehen wir bei vielen dieser Fragen noch ganz am Anfang! Welche Bedeutung haben Krankheiten? Welche Bedeutung kommt der Verarmung unserer Bakterienvielfalt zu? Der besonderen Sauberkeit im Haushalt, der Sterilität an vielen Orten … und was machen da speziell eben die Impfungen?

Da geht es ja sozusagen immer auch um das Immunsystem, um unseren Schutzengel, der sich aber, wenn man ihn schlecht behandelt, sehr wohl zu einem Drachen entwickeln kann, der dir dein Leben zur Hölle macht. Und diese ständigen Eingriffe, dieses ständige Manipulieren, das in der Kindermedizin speziell gepflogen wird, das hat auch eine Rückseite, eine dunkle Seite …

Wie dramatisch die Lage ist, zeigt das Beispiel der USA, wo in allen Bundesstaaten Impfpflicht herrscht und Neugeborene üblicherweise bereits am ersten Lebenstag die erste Impfung bekommen. Schauen Sie sich nur die Zahlen an: In den USA haben mehr als 50 (!) Prozent der Kinder bis zum Alter von 18 Jahren mindestens eine Autoimmunkrankheit, Allergien, Asthma, jugendliches Rheuma oder Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Autismus und auch in Europa steigen diese Zahlen an.

Sehen Sie da einen Zusammenhang mit der gängigen Impfpraxis?

Es gibt in der Medizin normalerweise nichts, was monokausal erklärbar ist, außer es fällt dir ein Dachziegel auf den Kopf 🙂 und es gibt immer viele Dinge, die in die Überlegungen mit einbezogen werden müssen wie schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung, der übermäßige Einsatz von Medikamenten und so weiter …

Aber ja – es ist zumindest eine sehr auffällige Korrelation zwischen beiden wachsenden Kurven, dass diese doch ordentlich (!) untersucht werden müsste. Es gibt kein Arzneimittel, das so zentral ins Immunsystem eingreift wie Impfungen. Im Idealfall hält die Wirkung der Impfung ein Leben lang an – wenn es weniger ideal läuft, tut das die Nebenwirkung. Man kann das Impfwesen bei der Suche nach Ursachen für das dramatische Ansteigen der chronischen Krankheiten nicht einfach aus den Überlegungen herausnehmen! Da muss man doch den Mumm haben, sich dieser Diskussion zu stellen.

Aber es steckt halt so wahnsinnig viel Geld dahinter – und das ist eine vollständig neue Entwicklung. Die alten Impfungen kosteten wenige Cent. Das hat sich seit den 90er-Jahren gewaltig verändert. Innovative Impfungen sind heute der Anlass für gigantische Konzern-Fusionen und Übernahmen. Die Pneumokokken-Impfung ist das umsatzstärkste Arzneimittel des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer. Während der letzten sechs Jahre hat sich der weltweite Umsatz mit Impfstoffen von 32 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf prognostizierte 59 Milliarden im Jahr 2020 beinahe verdoppelt.

Die Bestseller-Impfung „Gardasil“ gegen das HPV-Virus hat einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden, das ist kein Groscherl-Geschäft mehr wie einst. Und die HPV-Impfung wird an 9- bis 10-jährige Kinder verabreicht, obwohl der Schwerpunkt der Krankheit in der Altersgruppe bei 50+ liegt … ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Tot-Impfung über 40 Jahre anhält. Aber bei solchen Geldbeträgen kannst du halt ein Heer von Lobbyisten anstellen, das dafür sorgt, dass diese Dinge auf den Markt kommen und bleiben.

Da wird „hinter den Kulissen“ scheinbar mit viel Druck gearbeitet. Und Angst geschürt. Das bekommen auch junge Eltern zu spüren, nicht?

Ja – und das Geschäft mit der Angstmache beginnt ja nicht erst bei der Geburt, sondern schon zur Zeit der Schwangerschaft. Viele Menschen warnen vor bestimmten Dingen und man glaubt, das Leben besteht nur noch aus Risikos und Tests. Und Impfungen haben hier die Rolle des Versicherungswesens übernommen: Du hast irgendwelche drohenden Ereignisse in der Zukunft und kannst dich hoffentlich dagegen versichern. Es gehen immer alle aus von der Risikominimierung für den Patienten. Aber in Wahrheit ist es auch eine Risikominimierung für die Ärzte, weil die auch immer mehr Angst haben und Probleme kriegen – weil sich immer irgendein superschlauer Gutachter finden lässt, der sagt: „Wenn man da früh genug Impfungen oder Antibiotika gegeben hätte, hätte das Kind keine Lungenentzündung bekommen.“

Sie haben vorhin darauf hingewiesen, dass wir beim Verständnis des menschlichen Körpers in vielen Bereichen erst am Anfang stehen und es wichtig wäre, innovativer zu forschen, als immer nur mit der „Impfkeule“ daherzukommen. Hätten Sie diesbezüglich noch ein Beispiel parat?

Schauen Sie – in Wahrheit sind wir schon lange weg von dem Zeitalter, wo Infektionskrankheiten eine große Bedrohung waren. Die Seuchen-Zeiten sind vorbei – dafür haben wir eine Epidemie von Krankheiten des Immunsystems.

Ich war einmal mit einer holländischen Forschergruppe im Dschungel von Indonesien, die haben von den Kindern dort Kot gesammelt und diesen mit dem Kot von Kindern verglichen, die in der holländischen Großstadt Den Haag aufwachsen – die hatten in Indonesien fast doppelt so viele Bakterienarten im Kot. Und interessanterweise haben die Landkinder in Indonesien kein Asthma und auch keine Allergien! Und ich frage Sie: Weshalb wird so wenig in diesen Feldern geforscht?

Über die Zusammenhänge dieser Gleichgewichte, über das menschliche Mikrobiom, die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die uns bewohnen? Über diese Auseinandersetzung des Immunsystems mit möglichst vielen Bakterien, die dann oft Symbionten sind und auch Aufgaben übernehmen, weil sie eben seit hunderttausenden von Jahren immer schon da waren und wir sie sozusagen domestiziert haben? Wie beispielsweise die Mitochondrien. Wir könnten heute ohne Mitochondrien nicht mehr leben, das sind die Energiekraftwerke der Zellen, aber es sind eigentlich Bakterien, die eingegliedert und domestiziert wurden … Und so ist das in vielen Bereichen, es gibt diese Symbiosen und Gleichgewichte – und es ist ein Irrsinn, wenn ich gegen das Mikrobiom bei jedem kleinsten Anlass mit Hilfe von Antibiotika Krieg führe! Zu viel Hygiene ist lebensgefährlich – ebenso wie übertriebenes Sicherheitsdenken.

Können Filme oder Bücher hier ein Umdenken bewirken?

Es ist teilweise schwer verständlich, warum sich manche Dinge in der öffentlichen Diskussion durchsetzen und andere – die mindestens ebenso wichtig sind – hingegen nicht. Es gab nach meinem Film und Buch zum Thema Aluminium einen gewaltigen Aufschrei hinsichtlich des Aluminiumsgehalts in den Deos. Dabei geht dort nur ein minimaler Prozentsatz des Aluminiums durch die Haut. Beim Impfen wird das aber tief in den Muskel gespritzt und es geht immer zu hundert Prozent unter die Haut. Kein Mensch weiß genau, was mit den Aluminiumverbindungen und sonstigen Impfbestandteilen da drinnen passiert … außer, dass diese das Immunsystem aggressiv machen – und das ist ja der Zweck dieser Adjuvanzien oder Wirkverstärker. Und jedes System – das weiß man – neigt zu Fehlreaktionen, wenn es unter Stress gesetzt wird.

Ich bin in Steyr im Wehrgraben aufgewachsen, dort gibt es fast jedes Jahr ein Hochwasser – aber es wird niemand nervös deswegen, weil jeder weiß, was zu tun ist. So ist das auch mit dem Immunsystem, wenn bestimmte Viren Kinderkrankheiten daherbringen – es ist dann sehr aktiv und schaut, dass alles wieder ins Lot kommt, aber es wird keine Verwechslungen oder Fehlreaktionen geben – oder nur in Ausnahmefällen.

Wenn jetzt aber zum Beispiel in einer Fußgängerzone ein Bombenattentat passiert, es brennt dort und es liegen Tote am Boden – dann hast du natürlich eine Situation, wo die Einsatzkräfte extrem im Stress sind. Es ist eine vollständig unnatürliche Situation, alle sind aggressiv und nervös, weil man ja nicht weiß, ob diese Terroristen – oder wer immer das war – noch in der Nähe sind. Und in solchen Fällen werden vielleicht auch falsche Verdächtige festgenommen oder vielleicht erschossen …

Und so ähnlich stellt sich die Lage dar, wenn plötzlich toxische Aluminiumverbindungen im Muskel auftauchen. So etwas hat das Immunsystem im Laufe der Evolution noch nie erlebt und ist vollständig unvorbereitet. Es reagiert mit einem Schock, der sich auf den gesamten Organismus ausdehnt. Und dabei kann es zu schweren Fehlreaktionen kommen, die in Allergien oder Autoimmunerkrankungen münden. Der bekannte deutsche Kinderarzt Herbert Renz-Polster bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Alle modernen Krankheiten, alle Zvilisationskrankheiten, die unseren Kindern derzeit so zu schaffen machen, haben mit einem hyperaggressiven Immunsystem zu tun!“

Was würden Sie sich wünschen?

Ich würde mir eine offene und ehrliche Diskussion bezüglich der Impfthematik – dieser „heiligen Kuh“ des Medizinbetriebs – wünschen. Dass innovative Impfkonzepte gefördert und problematische Impfungen öffentlich diskutiert und im Ernstfall vom Markt genommen werden.

Wenn immer mehr Menschen unsichere Impfstoffe verweigern und nach Alternativen fragen, so wird es auch in diesem Bereich zu dringend nötigen Verbesserungen kommen. Das ist meine Hoffnung.

Und wenn die Impfpflicht kommt?

Dann passiert das Gegenteil. Dann haben die Konzerne überhaupt keinen Anlass mehr, ihre Impfstoffe zu verbessern.

Danke für das Gespräch.